Mitte der 70er Jahre übernahm Wolfgang Herrnleben, Enkel des Bühnengründers Hans Herrnleben, zunächst die organisatorische Leitung, dann die Rolle des „Bamberger Kasperls“ im inzwischen gewachsenen Familienunternehmen. 50 Aufführungen pro Jahr, 3 verschiedene Bühnen und rund 20 Puppenspieler zählte die Bühne zu diesem Zeitpunkt, die bis dahin immer noch als Hobby der Herrnlebens angesehen wurde. Es überrascht nicht, dass Wolfgang Herrnleben auch seine spätere Frau Elisabeth im Bamberger Volkshochschulkurs für Puppenspiel kennenlernte. Sie besuchten mehrere Seminare und Kurse im Institut für Puppentheater in Bochum. Wolfgang Herrnleben war darüber hinaus noch Praktikant im Figurenkabarett des berühmten „Lustigmachers“ Rolf Trexler in Rothenburg o. d. Tauber, als dessen Nachfolger er kurze Zeit später auch gehandelt wurde. Stattdessen trat er aber das Erbe seines Großvaters in Bamberg an, der im Herbst 1983 verstarb.

741 Gute-Nacht-Geschichten

Die Zusammenarbeit zwischen dem Bamberger Lokalsender Radio Regnitzwelle und dem Puppenspielerehepaar begann bereits vor Sendestart im Jahr 1987, denn Elisabeth und Wolfgang Herrnleben entwickelten eine Vielzahl von Programmideen für den Sender. Bereits in den Weihnachtsferien 1987/88 kochten Kasperl und seine Großmutter im Vormittagsprogramm des Senders „Kasperls Leibspeisen“. Der schnell wachsende Hörerstamm bewegte den damaligen Studioleiter Jürgen Zirbik dazu, die Zusammenarbeit im Abendprogramm fortzusetzen. Damit startete eine der erfolgreichsten Kinderserien eines deutschen Privatradiosenders. Über drei Jahre hinweg entstanden insgesamt 741 Gute-Nacht-Geschichten mit dem Bamberger Kasperl und seinen Freunden, die allesamt von Elisabeth und Wolfgang Herrnleben verfasst und gesprochen wurden. Diese Produktionen sollten den Grundstein legen, nicht nur für die MCs und CDs, die in den darauffolgenden Jahren veröffentlicht wurden, sie bildeten für die Puppenbühne Herrnleben auch den Einstieg in eine inzwischen über 20 Jahre konstant anhaltende Zusammenarbeit mit Radio- und Fernsehsendern.